14. Polizeigewalt

Erst auf der Polizeiwache wird Mobs voller Entsetzen bewusst, dass Johnnys Gesicht rot-blau verschwollen ist. Aus Mundwinkel und Nase rinnt Blut, das linke Auge ist fast geschlossen. Was ist passiert? raunt Mobs, während sie wie Verbrecher durch die Korridore in den Trakt getrieben werden, in dem die Verwahrzellen sind. Diese Schweine, murmelt Johnny, und Mobs hat den Eindruck, dass er weint. Maulhalten! brüllt es von hinten. Das ist hier kein Wunschkonzert! Was sie hier machen verstößt gegen jedes Recht! kreischt eine Frauenstimme. Hildburg! durchfährt es Mobs. Sie ist also auch hier. In dem Transporter, mit dem er hierher gebracht worden war, war sie nicht. Mobs versucht, sich umzudrehen. Es trifft ihn wie ein Blitz. Der Schlag gegen seinen Hinterkopf ist dermaßen hart, dass er mit einem Gegenstand ausgeführt worden sein muss. Mobs taumelt nach vorne und rempelt, weil ihm noch immer die Hände gefesselt sind, den Beamten vor ihm mit dem Kopf. Der Polizist dreht sich um und rammt Mobs seine Faust in den Magen. Noch im Fallen trifft ihn weiterer Schlag rechts am Hinterkopf. Er hat mich angegriffen! ruft eine Stimme über ihm. Der Aufprall am Boden ist hart. Wie aus weiter Ferne hört Mobs noch immer Hildburgs Kreischen und das Brüllen männlicher Stimmen, dumpfe klatschende Töne, wie Fäuste auf Körperteilen, dann fällt krachend eine Metalltür ins Schloss. Die Stimme der Frau ist nur noch gedämpft zu hören, aber sie ist unvermindert heftig. Dann wird Mobs nach oben gezogen und weitergezerrt. Verschwommen erkennt er einen weiß gekachelten Raum. Er erinnert ihn an die Duschen in dem Hallenbad, in dem er als Kind schwimmen lernte. Die Hände, die ihn bis hierher gezerrt haben, lassen ihn jetzt fallen. Der Fliesenboden kommt näher. Dann wird es dunkel.

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